Begrüßung der Gäste durch Vorsitzenden Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau
Betrachtet man die Gäste, die in das Pfarrheim St. Goar in Flieden gekommen waren, wird schnell deutlich, dass die Caritas-Sozialstation Fliedetal in die kirchliche, politische und gesellschaftliche Struktur der Region eingebunden ist. Zur Feier des 25 jährigen Jubiläums waren neben zahlreichen Kunden auch die Generaloberin der Vinzentinerinnen Schwester Maria Rosalia Bagus, die aus Flieden stammt, Fliedens Bürgermeister Christian Henkel, Alfred Gesang für den Landkreis Fulda, Dechant Pfarrer Thomas Maleja, Stefan Burkard, Gemeinde Kalbach und Sprecher der Liga der Freien Wohlfahrtspflege sowie Vertreter aus der Ortspolitik, Krankenhäuser und sozialen Einrichtungen gekommen. In seinem Rückblick auf die Entwicklung der Sozialstation sagte Christian Reuter, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa, der Träger ist, dass bereits im Jahre 1977 die CDU-Fraktion der Gemeindevertretung Flieden die Idee zu einer Sozialstation hatte. Durch Unterstützung von Altbürgermeister Ludwig Ebert, der auch unter den Gästen war und nach Gewinnung der Gemeinde Kalbach und der Kirchengemeinden der beiden Orte sei es nach Kostenzusicherung der Caritas und des Bistums Fulda im Jahre 1984 gelungen, mit Monika Feldmann und Birgit Blum zwei Krankenschwestern anzustellen. Im April 1989 sei durch die Hinzunahme von Neuhof das gesamte Fliedetal mit ambulanter häuslicher Pflege versorgt worden und die Caritas-Sozialstation Fliedetal, so wie sie heute noch bestehe, gegründet worden. Die Einführung der Pflegeversicherung, die Entwicklung neuer Standards, die Qualifizierung der Pflegekräfte sowie die Patienten, die heute als Kunden bezeichnet würden, hätten die Entwicklung beeinflusst und die Qualität der Arbeit nachhaltig verbessert. Die regelmäßigen Prüfungen des Medizinischen Dienstes (MDK) hätten immer die Note "sehr gut" erbracht. Das 25 jährige Jubiläum sei Verpflichtung für Träger und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in Zukunft mit ganzer Kraft und ganzem Herzen den caritativen Dienst der Kirche für pflegebedürftige Menschen zu leisten. Was mit zwei Pflegekräften und vier Patienten begonnen habe sei heute eine Dienstleistung mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mehr als 100 Kunden. Begonnen hatte der Festakt mit einer Dankandacht mit Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau und Dechant Thomas Maleja.
Dechant Thomas MalejaWinfried Möller
Dieser betonte in der Predigt, dass Caritas eine ureigene kirchliche Aktivität sei, die mit der Verkündigung und den Sakramenten vernetzt sein müsse. Caritas ohne Verkündigung sei ebenso nicht denkbar wie Verkündigung ohne caritativen Dienst. Auch Jesus habe die Menschen gelehrt und dann gespeist, wie das Evangelium von der "Wunderbaren Brotvermehrung", das verlesen worden war, zeige. Der Inhalt der Fürbitten, die die Mitarbeiterinnen der Station beteten, wurde durch Symbole, die ihren Platz auf dem Altar fanden, verdeutlicht. Die Andacht wurde musikalisch vom Gospelchor "Seite an Saite" (Leitung Regina Bagus) mitgestaltet. In seiner Begrüßung dankte Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau, als Vorsitzender des regionalen Caritasverbandes der Mitarbeiterschaft mit einem "herzlichen Vergelt´s Gott" für deren schweren und menschlichen Dienst. Sie trügen dafür Sorge, dass auch alte und pflegebedürftige Menschen zu Hause eine Zukunft hätten. Er dankte auch den Gemeinden, dem Landkreis Fulda, den Ärzten sowie den Kranken- und Pflegekassen für die Unterstützung. In seinem Grußwort wies Bürgermeister Christian Henkel, Flieden, der auch im Namen der Gemeinden Kalbach und Neuhof sprach, auf die demografische Entwicklung hin.
Bürgermeister Christian Henkel mit Sr. Johanna Maria GlotzbachWinfried Möller
Die Caritas sehe noch den Menschen und das mache die Arbeit wertvoll. Seinen Dank verband er mit dem Wunsch für eine weiter gute Zukunft zum Wohle der Bürger im Fliedetal. Für das Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Fulda sprach die Generaloberin über das Wirken der Ordensschwestern seit dem Jahre 1923 in Flieden. Es sei ihr eine große Freude, dass mit Sr. Johanna Maria Glotzbach eine Ordensangehörige die Stationsleitung habe. Die Grüße von Landrat Bernd Woide und den Kreisgremien überbrachte Alfred Gesang. Für den Landkreis als Kreisverwaltung und Sozialhilfeträger sei die Caritas ein kompetenter und verlässlicher Partner mit Zukunft. Der erste Referent der Caritas für die Sozialstationen und heutiger Leiter einer Pflegeeinrichtung in Berlin, Michael Lomb, erinnerte an die Entstehung der Sozialstation und sah in der Personalgewinnung, der fortschreitenden Säkularisierung, dem kirchlichen Arbeitsrecht und dem Verlangen nach mehr Service die Herausforderungen der Zukunft, die eine solides Fundament voraussetzten, wie es die Caritas-Sozialstation Fliedetal habe. Nach den Dankesworten von Schwester Johanna Maria Glotzbach war Gelegenheit sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen oder die Sozialstation zu besichtigen. Musikalisch unterhielt Gerhard Vogel, Hattenhof.
(vlnr:) Christian Reuter, Sr. Johanna Maria Glotzbach, Monika Feldmann, Marianne Helfrich, Pfr. Dr. Dagobert VonderauWinfried Möller
Während der Jubiläumsfeier wurde Schwester Johanna Maria Glotzbach für 20 Jahre Caritasarbeit mit der silbernen Ehrennadel mit Urkunde des Deutschen Caritasverbandes für ihren herausragenden Dienst am Nächsten ausgezeichnet. Nach Volksschule, Ausbildung zur Verkäufer, Beiköchin im Kinderheim Haselstein und Mutterhaus Fulda sowie Kloster auf Zeit im Franziskushof Craheim, ist sie im Jahre 1977 in die Kongregation der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul in Fulda eingetreten. Nach der Ausbildung zur Krankenschwester, Stationsleitung und Palliativ-Care Pflegekraft war sie in Fritzlar, Hanau und der Sozialstation Amöneburg tätig. Im Jahr 2009 wurde sie Pflegedienstleiterin der Caritas-Sozialstation Fliedetal. Mit ihr erhielten als Dank und Anerkennung ihre Vorgängerin Marianne Helfrich und die Gemeindekrankenschwester der ersten Stunde, Monika Feldmann, ein Blumenpräsent.