Gemeinsam mit Passanten und Flüchtlingen entzündeten (v.l.n.r.) Franz Meyer, Christian Reuter, Dr. Heiko Wingenfeld, Susanne Saradj und Schirmherr Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke die ersten Lichter.Winfried Möller
1.500 Öllichter wurden pünktlich um 15 Uhr am Samstag am Universitätsplatz in Fulda von Schirmherr Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter gemeinsam mit den Organisationsverantwortlichen Susanne Saradj, Regionalcaritasverband, und Franz Meyer, Diözesancaritasverband, entzündet. Jugendliche und erwachsene Flüchtlinge aus Dietershausen und der Region Neuhof beteiligten sich ebenso wie die vielen anwesenden Passanten.
Durch die schockierenden Ereignisse in Paris am Freitag wurde die Solidaritätsaktion von Caritas International "Eine Million Sterne und einer für dich", die gleichzeitig in 83 bundesdeutschen Städten stattfand, von der Fuldaer Caritas neben Bolivien und den im Landkreis Fulda lebenden Flüchtlingen auch den Opfern des Attentates in Frankreich gewidmet.
Die Solidaritätsaktion habe eigentlich Menschen in den Mittelpunkt stellen wollen, die in Bolivien vom Land in die Stadt La Paz zögen, um ein besseres Leben zu haben, aber dort verarmten. Die Flüchtlingssituation und die menschenverachtenden Ereignisse in Paris machten es jedoch notwendig den Solidaritätsgedanken zu erweitern, so Geschäftsführer Christian Reuter. So entzünde man "Lichter der Hoffnung" für Bolivien, Menschen auf der Flucht und aus Solidarität und Mitgefühl für die Anschlagsopfer in Paris.
Grußwort des Schirmherren Generalvikar Prof. Dr. StankeWinfried Möller
In seinem Grußwort wies Generalvikar Gerhard Stanke darauf hin, dass im Jahre 1984 in Frankreich Menschen Kerzen verschenkt und gebeten hätten aus Solidarität gleiches zu tun. Daraus sei die Aktion von Caritas international, an der sich die Fuldaer Caritas zum neunten Mal beteilige, entstanden. Auch in Hinblick auf die Terroranschläge in Paris sowie Menschen in Bolivien und die Flüchtlinge seien die Lichter Mahnung und Verbundenheit zugleich. Die Dunkelheit von Terror, Gewalt und Not schaffe es nicht das Licht auszulöschen, denn das Licht sei immer stärker als die Dunkelheit. Sich solidarisch zu erklären, und Flüchtlingen zu zeigen, dass sie erwünscht und Willkommen seien, sei einer der wichtigen Schritte.
Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Fulda Dr. Heiko WingenfeldWinfried Möller
Es sei ein gutes Zeichen, dass die Caritas-Solidaritätsaktion auf dem Universitätsplatz stattfinde, denn er sei das "Herz der Stadt", so Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. In Hinblick auch besonders auf die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, habe die Aktion große Bedeutung. Besonders jetzt sei es wichtig, dass Kirchen, Caritas und andere Sozialverbände mit Kommunen, Bund und Ländern zusammenarbeiteten, um echte Integration beispielsweise durch Sprachkurse zu leisten. Dr. Heiko Wingenfeld lobte auch die ehrenamtliche Arbeit. Weil es nicht egal sei, was in der Welt passiere, habe die Stadt auch die Europafahne wegen den Taten in Paris, die nichts mit Religion zu tun hätten, auf Halbmast gesetzt. Er appellierte, sich auf die verfassungsrechtlichen und christlichen Werte zu besinnen und die Würde des Menschen, seine Freiheit und Gleichheit zu achteten.
Andacht für Menschen in Not und für die Opfer der Anschläge in Paris, gehalten von Stadtpfarrer Stefan Buß (3. v.l.)Winfried Möller
Vor der Andacht, der Stadtpfarrer Stefan Buß vorstand und die von Caritasmitarbeiterinnen und -mitarbeitern vorbereitet und mitgestaltet wurde, stiegen 150 Luftballons mit Zetteln auf denen gute Wünsche, Worte der Solidarität und Bitten standen in den Himmel. Die Band "Loss of Sound" aus Lütter, die die Aktion musikalisch unterstützte spielte dazu "99 Luftballons". Die Spenden für Luftballons, Waffeln, Würstchen und Getränke kommen der Caritasarbeit in Bolivien und der Flüchtlingsarbeit im Landkreis zu Gute.