Steigende Energiekosten belasten zusehends die privaten Haushalte. Familien, die Transferleistungen erhalten, sind davon besonders betroffen. Der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa und der Landkreis Fulda bieten mit dem Energiesparcheck Leistungsberechtigte nach dem SGB II (Arbeitslosengeld II), SGB XII (Sozialhilfe), Wohngeldberechtigten, Kinderzuschlagsberechtigten und Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (Flüchtlinge) die Möglichkeit sich über effiziente Energie-Einsparungen kostenlos beraten zu lassen.
Energiesparcheck-Briefkasten im Wartebereich des neu gestalteten BehördenzentrumsWinfried Möller, Rasdorf
Um Transferleistungen von Stadt und Landkreis zu erhalten, kommen Betroffene in das Behördenzentrum. Dort werden sie durch den Bürgerservice weitergeleitet. Der neue Briefkasten "Stromspar-Check - Kann ich. Mach ich. Find ich gut." ermöglicht Hilfesuchenden auf ausgelegten Informationszetteln ihren Namen und Anschrift zu notieren und diese in den Briefkasten einzuwerfen.
Der Briefkasten wird durch die Energiesparchecker Marco Möller und Mike Betz (beide Caritas) mindestens wöchentlich geleert. Zeitnah werden die Personen nach Terminabsprache aufgesucht. Im Haushalt werden mit einem Fragebogen alle energierelevanten Daten aufgenommen und unmittelbar erste Hinweise gegeben. Ein persönlicher Energiespar-Plan wird erarbeitet und Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. Durch Einsatz von Soforthilfen wie abschaltbaren Steckerleisten, Stromsparbirnen oder Wasserstopvorrichtungen in Toilettenspülungen sind erhebliche Einsparungen möglich.
In den ersten acht Monaten des Jahres 2021 hätten sich diese Einsparungen pro Haushalt im Durchschnitt auf 205 Euro belaufen, so Caritas-Fachbereichsleiter Werner Althaus. Beraten wurden über 300 Haushalte. Für Stadt- und Landkreis Fulda bedeute dieses eine Einsparung von 76.978 Euro. 4.000 Soforthilfen, im Wert von 11.380 Euro seien verbaut worden, ergänze Caritas Energiesparchecker Mike Betz. Diese werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit finanziert, so dass sie für die beratenen Haushalte kostenlos sind.
Im Behördenzentrum übergaben (v.r.n.l.) Dag Wehner, Susanne Saradj, Mike Betz, Jürgen Stock, Werner Althaus, Winfried Heil und Stefanie Buchwald, Koordinatorin Bürgerservice den Energiesparcheck-Briefkasten.Winfried Möller, Rasdorf
Das Behördenzentrum weise durch Zuwanderung, Ausländerbehörde und Sozialamt eine hohe Kundenfrequenz auf, so Jürgen Stock vom Kreisjobcenter, der den Standort des Briefkastens vorgeschlagen hatte. Bürgermeister Dag Wehner (CDU) lobte die Arbeit des Caritas-Energiesparcheck. Er bedauere, dass nur Personen, die Transferleistungen erhielten beraten werden könnten. Energieberatung sei für viele Bürger nicht nur in Hinblick auf steigende Kosten, sondern auch aus kommunalpolitischer Sicht für den Umwelt- und Klimaschutz wichtig. Caritas-Geschäftsführerin Susanne Saradj wies darauf hin, dass Personen, die zukünftig den Sozialpass erhalten werden, ebenso den Energiesparcheck in Anspruch nehmen können. Sie hoffe, dass der Briefkasten, der von der Caritas-Werkstatt gefertigt wurde, rege genutzt werde.