"Wir wollten nicht nur reden, sondern konkret etwas tun!" Mit diesen Worten begründete der Fuldaer Stadtpfarrer Stefan Buß die Entscheidung des pfarrgemeindliche Verwaltungsrats, die freigewordene Pfarrwohnung im Pfarrhaus St. Joseph für eine Flüchtlingsfamilie zur Verfügung zu stellen. "Schließlich hat unser Bischof ja auch darum gebeten, solche Unterbringungen möglich zu machen. Nun sind wir froh, dass die afghanische Familie L. mit ihren fünf Kindern hier einziehen wird."
Bei einem Ortstermin im citynahen Pfarrhaus in Nachbarschaft zum Landratsamt, an dem auch Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke, Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und weitere Caritas-Vertreter teilnahmen, sollte die Familie, die seit 2013 in Deutschland lebt, offiziell die Wohnung in Besitz nehmen. Neben dem Ehepaar L. war auch der älteste Sohn zu dem Willkommensgespräch gekommen, das von Caritas-Referent Soziale Dienste, Franz J. Meyer, initiiert worden war.
Bei der Unterhaltung richtete Generalvikar Stanke zunächst die Grüße des Bischofs an die Familie L. aus und fragte nach deren augenblicklicher Lebenssituation. Bisher, so berichtete der Sohn, wohne man in einer kleinen Wohnung im Zieherser Weg. Nunmehr habe man im Pfarrhaus mit vier großen Zimmern bessere Möglichkeiten, alle Familienmitglieder angemessen unterzubringen. Alle fünf Kinder gehen noch in die Schule beziehungsweise das jüngste in den Kindergarten. Der Älteste erläuterte, dass er derzeit gerade auf die Mittlere Reife zugehe, da er später aber gerne im medizinischen Bereich arbeiten würde, danach auch das Fachabitur anvisieren wolle.
Die Eltern berichteten von ihrem Sprachkurs beim Kreidekreis, den sie absolvierten. Der Familienvater, der in Kabul ein kleines Straßenbauunternehmen unterhielt, würde gern wieder beruflich in der Baubranche Fuß fassen. Man sei dabei, so die Mutter, sich jetzt auf das neue Leben in Deutschland zu konzentrieren und sich hier einzurichten. Dabei sei man für die erfahrene Hilfe - gerade auch von der Kirche - sehr dankbar.
Die beiden Vertreter des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa, Werner Althaus als Leiter der Sozialen Dienste und Monika Gonzales Dehnhardt von der Migrationshilfe, konnten verkünden, dass die Erstausstattung der Familie in der neuen Wohnung durch Entscheidung des Sozialamtes sicher gestellt sei. Trotzdem fehle es noch an einigem, und auch für andere Flüchtlingsfamilien würden immer wieder Möbel verschiedener Art wie zum Beispiel funktionstüchtige Waschmaschinen und Sofas benötigt. Sachspenden würde man grundsätzlich gerne entgegen nehmen. Da jedoch keine Lagerungsmöglichkeiten bestünden, sei eine genaue Absprache mit der Migrationshilfe über Tel. 0661 / 2428-370 nötig.
Caritasdirektor Juch zeigte sich erfreut darüber, wie zur Hilfe der Flüchtlingsfamilien Kirchengemeinde, Caritas und andere Akteure an einem Strang ziehen würden. Der Umzug der Familie L. ins Pfarrhaus sei ein gelungenes Beispiel für dieses Zusammenspiel der Kräfte zum Wohle der Betroffenen. Juch sicherte zu, dass man in konkreten Einzelfällen und bei besonderen Situationen bereit sie, immer auch Möglichkeiten zur Individuellen Hilfeleistung zu prüfen, wenn es zum Beispiel darum ginge, unbürokratisch dafür zu sorgen, die Wohnungseinrichtung zu vervollständigen. Der Caritasdirektor bedankte sich bei Pfarrer Buß und der Gemeinde, dass man noch weitere Räumlichkeiten im Haus bereit hielte. Die Caritas denke daran in den Zimmern im Obergeschoss womöglich unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Rahmen ihrer Verselbstständigung unterzubringen. Zum Abschluss des Gesprächstermins besichtigte man gemeinsam die Pfarrwohnung, in welche Familie L. in Kürze einziehen wird.
Pressemitteilung
Obere Etage im Pfarrhaus: Endlich Wohnung für siebenköpfige Familie
Erschienen am:
31.03.2015
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Fulda e.V.
Wilhelmstr. 2
36037 Fulda
0661 2428-0
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36037 Fulda
0661 2428-0
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