Vom mobilen „Saftwerk“ wurden den Gästen alkoholfreie Cocktails angeboten (Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter (links) und Bereichsleiter Michael Schütte (Vierter von links) zusammen mit Mitarbeiter/innen des Caritas-Zentrums für Sucht- und Drogenhilfe Fulda)Caritas
Alle zwei Jahre macht die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) auf die Suchtproblematik im Rahmen einer Aktionswoche aufmerksam. Gehört Alkohol auch zu den "legalen" Suchtmitteln, so beinhaltet er doch eine große Problematik für Abhängige und auch für Angehörige, Betriebe, Kranken- und Sozialkassen - und damit für unsere Gesellschaft insgesamt, so Geschäftsführer Christian Reuter beim Tag der offenen Tür. In der tagesstrukturierenden Maßnahme für wesentlich seelisch behinderte Menschen werden chronisch mehrfach beeinträchtigten abhängigkeitserkrankten Frauen und Männer (CMA) betreut. Ziel ist es im Rahmen der Eingliederungshilfe gravierende Einschränkungen ihrer Fähigkeiten, wie z.B. kognitive Beeinträchtigungen durch hirnorganische Abbauprozesse, Konzentrationsstörungen, Defizite in der Wahrnehmung und beim Erfassen komplexer Inhalte sowie Beeinträchtigungen bei der Entwicklung von situationsadäquaten Lösungsstrategien zu bearbeiten. Dadurch soll die Lebensqualität verbessert und eine Einweisung in stationäre Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Reha-Zentren oder dauerhafte Unterbringung verhindert werden. Die Klientel besucht die Maßnahme freiwillig und ist eigenverantwortlich in Tun und Handeln. Die Besucher am Tag der offenen Tür konnten sich an Hand von Schautafeln, kleinen Mitmachaktionen sowie Gespräche mit Betroffenen und Betreuern bzw. Therapeuten, verantwortlich Andrea Ballmaier-Watzlawik und dem verantwortlichen für Suchtprävention über die Arbeit informieren. Beispielsweise stellt für viele Betriebe Sucht ein erheblicher Kostenfaktor dar. Auch wenn Alkohol am Arbeitsplatz verboten ist, so wird doch getrunken. Dabei entsteht nicht nur eine Selbstgefährdung, sondern es kommt zur Produktion fehlerhafter Ware bis hin zu Betriebsausfällen. In großen Unternehmen wird deshalb Personal in Zusammenarbeit mit Suchtberatungsstellen wie in Fulda der Caritas und Diakonie besonders geschult, um dieser Mitarbeiterschaft Weg aus der Sucht zu zeigen, so Burkhard Klug, Caritas-Suchtprävention. Auch für Familien ist Alkoholsucht eine große Problematik, weiß Bereichsleiter Michael Schütte, schäme man sich doch der Betrunkenen und versucht dieses vor der Umwelt oft zu verheimlichen. Nicht unerheblich sei der Kostenfaktor für Sozialversicherungen und Krankernkassen, die notwendige Therapien, Heilungsprozesse oder Frühverrentung finanzieren müssen. Mit dem Tag der offenen Tür leistete der regionale Caritasverband in Zusammenarbeit mit der Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) einen wichtigen Aufklärungsbeitrag. Ein willkommener Nebeneffekt war, dass die Gäste sich mit einem lecker zubereiteten alkoholfreien Cocktail am mobilen "Saftwerk" stärken konnten. Dieses ist im Rahmen der Suchtprävention kostenlos für öffentliche Veranstaltungen buchbar über: www.saftwerk.eu
Weiter Informationen sind über das Caritas-Zentrum für Sucht- und Drogenhilfe zu erhalten, Tel.: 0661/ 2428-360; E-Mail: suchtunddrogen@caritas-fulda.de.